Solarfolien -die flexible Revolution für Ihre Energiegewinnung

Wer die Kraft der Sonne zur Stromerzeugung nutzen möchte, muss sich nicht länger ausschließlich auf die traditionellen, starren Photovoltaikmodule verlassen. Eine innovative und zunehmend populäre Alternative sind Solarfolien, die mehr Flexibilität und eine große Fülle an Einsatzmöglichkeiten bieten. Die hauchdünnen Solarlösungen bestehen aus organischen oder anorganischen Halbleitermaterialien, die auf einem flexiblen Trägermaterial aufgebracht sind und Sonnenlicht effizient in elektrische Energie umwandeln. Die Solarzellen sind hierbei nur wenige Mikrometer stark, was die Folien von den klassischen Modulen aus kristallinem Silizium unterscheidet, die in ihrer Struktur, Flexibilität, Effizienz und ihren Anwendungsbereichen abweichen. Solarfolien repräsentieren eine wichtige Ergänzung im Bereich der Solartechnik, da sie die Nutzung der Sonnenenergie auf vielfältige Weise erweitern.
Vorteile der flexiblen Solartechnik
Einer der größten Pluspunkte von Solarfolien ist ihre herausragende Flexibilität, die es ermöglicht, sie auf unregelmäßigen, gebogenen oder sogar beweglichen Oberflächen zu installieren. Dies eröffnet völlig neue Anwendungsmöglichkeiten, wo herkömmliche Glasmodule an ihre Grenzen stoßen. Zudem zeichnen sich die Folien durch ihr geringes Gewicht aus, wodurch sie auf Konstruktionen eingesetzt werden können, die keine schweren Lasten tragen können oder dürfen.
Ästhetisch gesehen bieten Solarfolien einen weiteren Vorteil: Einige Varianten lassen sich nahtlos und nahezu unsichtbar auf Fenstern, Fassaden und Dächern anbringen, wodurch das Erscheinungsbild von Gebäuden nicht beeinträchtigt wird.
Die Herstellung von Solarfolien ist oft ressourcenschonender, da Halbleiterwerkstoffe direkt auf flexible Trägermaterialien aufgebracht und die Zellen anschließend mit Lasern verbunden werden, ohne die aufwendige Verarbeitung von Siliziumwafern. Auch die Montage wird als einfach und schnell beschrieben. Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Hagel, wo sie sich als die bessere Wahl gegenüber Glasmodulen erweisen. Nicht zuletzt sind farbige und sogar lichtdurchlässige Zellen möglich, was die gestalterischen Freiheiten zusätzlich erweitert.
Herausforderungen und Nachteile
Trotz der zahlreichen Vorteile sind Solarfolien auch mit bestimmten Herausforderungen und Nachteilen verbunden. Der bedeutendste Punkt ist der deutlich geringere Wirkungsgrad im Vergleich zu klassischen Photovoltaikanlagen. Während monokristalline Siliziummodule Wirkungsgrade von 18 bis 22 Prozent erreichen und polykristalline Module bei 15 bis 18 Prozent liegen, erzielen Solarfolien oft nur 5 bis 13 Prozent, in der Praxis mitunter sogar nur zwischen sechs und zehn Prozent. Dies bedeutet, dass für die gleiche Stromleistung eine größere Fläche mit Solarfolien benötigt wird als mit konventionellen Modulen.
Ein weiterer Nachteil ist die kürzere Lebensdauer von Solarfolien, die in der Regel 10 bis 20 Jahre beträgt, während klassische PV-Module für 25 bis 30 Jahre ausgelegt sind. Zudem können sie anfälliger für bestimmte Witterungseinflüsse sein, was ihre Leistung und Langlebigkeit beeinträchtigen kann, obwohl sie, wie bereits erwähnt, bei Hagel widerstandsfähiger sind.
Aufgrund ihrer geringeren Effizienz eignen sie sich nicht für große Solarstromanlagen wie Solarfarmen. Es ist jedoch zu beachten, dass sich die Entwicklung von Solarfolien noch in einem frühen Stadium befindet und sich diese Nachteile im Laufe der Zeit reduzieren könnten. Auch sind sie für den Einsatz an Fenstern nur bedingt geeignet, da sie einen Großteil des Lichts absorbieren und somit weniger Helligkeit durchlassen, es sei denn, sie dienen als Sichtschutz.
Vielfältige Anwendungsbereiche
Dank ihrer Flexibilität und des geringen Gewichts eröffnen sich für Solarfolien vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Sie können beispielsweise an Fassaden angebracht werden, um die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage zu ergänzen oder als alleinige Energiequelle dienen, wenn das Dach ungeeignet ist, etwa durch Verschattung. Auch für Dächer mit geringer Tragfähigkeit oder speziellen Formen, wo Glasmodule nicht in Frage kommen, bieten Foliendächer eine ideale Lösung.
Neben Gebäuden können Solarfolien auch mobile Objekte wie Fahrzeuge – Autos, Lastwagen, Boote und Wohnmobile – mit Strom versorgen. Selbst für den Outdoor-Einsatz sind sie prädestiniert, etwa auf Kleidung und Rucksäcken, um Smartphones oder andere Geräte zu laden. Sie finden auch Anwendung in Traglufthallen, Biogasanlagen und können sogar dazu verwendet werden, den Swimmingpool im Garten kostengünstig und klimafreundlich zu heizen. Kleine Anlagen für den Camping- oder Outdooreinsatz sowie Balkonkraftwerke profitieren ebenfalls von ihrer Flexibilität.
Kosten und Installation
Hinsichtlich der Anschaffungskosten sind Solarfolien pro Quadratmeter in der Regel (deutlich) günstiger als konventionelle Solarmodule. Allerdings erfordert der geringere Wirkungsgrad eine größere Fläche, um die gleiche Leistung wie bei herkömmlichen PV-Modulen zu erzielen. Dies bedeutet, dass die Gesamtkosten für eine bestimmte Leistungsabgabe möglicherweise nicht proportional niedriger sind und nur durch individuelle Angebote genau bestimmt werden können.
Solarfolien kosten aktuell je nach Leistung und Hersteller zwischen 100 und 250 € pro Modul, was rund 0,20 bis 0,32 € pro Wattpeak entspricht, während die Quadratmeterpreise meist zwischen 50 und 100 € liegen. Kleinere Folien mit 50 Watt Leistung sind für 60–90 € erhältlich, 100-Watt-Folien für 85–120 €, 200-Watt-Varianten für 110–160 € und große 400-Watt-Folien für 150–250 €, wobei Markenmodule wie das Zendure 200 W-Modul mit 299 € deutlich teurer sind. Im Vergleich dazu liegen Standardmodule bei etwa 53 € pro m² bzw. 140–270 € pro kWp, was flexible Lösungen durch ihre spezielle Technik wie CIGS oder Perowskit im Schnitt 10–30 % teurer macht. Während Standardmodule seit Anfang 2024 um rund 20 % im Preis gefallen sind, profitieren auch flexible Solarfolien von diesem Trend, bleiben aber wegen geringerer Stückzahlen und aufwendiger Fertigung teurer, wobei die günstigsten Angebote vor allem aus Asien stammen.
Die Installation wird als einfach und schnell beschrieben. Für den Anschluss an die Hausanlage und das öffentliche Netz ist jedoch die fachgerechte Montage und der Anschluss durch einen Fachhandwerker unerlässlich, um Sicherheit, PV-Brandschutz und Überspannungsschutz zu gewährleisten. Eine Installation in Eigenregie für netzgekoppelte Systeme wird nicht empfohlen, da dies zum Verlust des Versicherungsschutzes führen kann. Ausnahmen bilden hier kleine Anlagen für den Camping- oder Outdooreinsatz, deren Montage flexibel auch in Eigenregie erfolgen kann.