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Dämmung lohnt sich – energetisch, wirtschaftlich und ökologisch

Dämmung ist weit mehr als ein Mittel zur Kostensenkung: Sie erhöht den Wohnkomfort, steigert den Immobilienwert und trägt entscheidend zum Klimaschutz bei. Ein rundum gedämmtes Gebäude reduziert den Heiz- und Kühlbedarf spürbar. Im Winter bleiben die Räume angenehm warm, im Sommer angenehm kühl – ganz ohne aufwendige Technik. Warme Wandoberflächen verhindern Zugluft und erhöhen die Behaglichkeit. Wer sein Haus konsequent dämmt, spart im Winter bis zu 50 % der Heizenergie. Fassadendämmungen allein bringen Einsparpotenziale von bis zu 40 %. Darüber hinaus verbessert Dämmung den Schallschutz, verhindert Schimmelbildung und reduziert langfristig den CO-Ausstoß – denn Gebäude machen rund 40 % des Primärenergieverbrauchs in Europa aus.

Auch aus ökologischer Sicht ist die Dämmung eine nachhaltige Maßnahme: Über ihren Lebenszyklus hinweg sparen Dämmstoffe ein Vielfaches der Energie ein, die für ihre Herstellung aufgewendet wurde. Besonders effizient ist die Dämmung dann, wenn sie im Rahmen ohnehin geplanter Sanierungen erfolgt – beispielsweise bei einem neuen Außenputz oder einem neuen Dach.


Dämmen, aber richtig – Materialien, Methoden, Planung

Wer dämmen will, sollte wissen, wo die Wärme verloren geht: Bei einem ungedämmten Einfamilienhaus entweichen rund zwei Drittel der Heizenergie über Außenwände, Dach und Keller. Entsprechend breit  gefächert sind die Maßnahmen: 

  • Die Dachdämmung kann über, zwischen oder unter den Sparren erfolgen. Besonders einfach umsetzbar ist die Dämmung der obersten Geschossdecke – oft sogar gesetzlich vorgeschrieben.
  • Die Fassadendämmung bietet großes Potenzial, gerade bei Altbauten.
  • Eine Innendämmung ist sinnvoll bei denkmalgeschützten Gebäuden, bei denen außen nichts verändert werden darf.
  • Die Kellerdeckendämmung beseitigt ein oft unterschätztes Wärmeleck.
  • Die Perimeterdämmung schützt gegen Wärmeverluste im Erdreich.
  • Die Einblasdämmung erlaubt eine schnelle und kostengünstige Nachrüstung von schwer zugänglichen Hohlräumen.

Zur Auswahl stehen Materialien aus Erdöl (z. B. Polystyrol), Mineralien (z. B. Stein- und Glaswolle) oder nachwachsenden Rohstoffen wie Zellulose oder Holzfasern. Ausschlaggebend ist der sogenannte U-Wert. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil nach außen dringt. Die Einheit des U-Werts ist W/m²K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin). Je niedriger er ist, desto besser dämmt das Bauteil.

In Neubauten und bei bestimmten Sanierungen gelten verbindliche Mindestwerte nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Die Wahl des richtigen Dämmstoffs hängt vom gewünschten Brand-, Schall- und Hitzeschutz sowie natürlich auch vom Budget ab.

Vorurteile, Kosten und Förderung – was wirklich zählt

Dämmung ist vielfach Ziel von Kritik – teils aus Unwissenheit, teils aus Missverständnissen. Moderne Dämmstoffe sind gesundheitlich unbedenklich, wenn sie fachgerecht eingebaut sind. Wände „müssen nicht atmen“ – entscheidend ist regelmäßiges Lüften. Richtig ausgeführte Dämmung schützt sogar vor Schimmel, da sie kalte Wandoberflächen vermeidet und damit die Kondensation von Feuchtigkeit verhindert. Auch die häufig zitierte Brandgefahr ist bei Beachtung der geltenden Vorschriften unbegründet. Brandschutzriegel, geeignete Materialien und der fachgerechte Einbau sorgen für Sicherheit. Algenbildung auf der Fassade kann auftreten, ist aber eher ein ästhetisches als ein technisches Problem – und lässt sich planerisch sowie durch die Wahl geeigneter Putzsysteme vermeiden.

Natürlich ist Dämmung zunächst eine Investition – doch sie rechnet sich. Aufgrund steigender Energiepreise wird die Einsparung immer wertvoller. Kleinere Maßnahmen wie die Dämmung der Kellerdecke oder obersten Geschossdecke sind kostengünstig und können bei etwas handwerklichem Geschick sogar selbst ausgeführt werden. Die tatsächlichen Kosten hängen stark vom Gebäude und den gewählten Materialien ab. Eine Energieberatung vor Ort ist deshalb unerlässlich.


Gebäudeteil

Art der Dämmung

Kosten pro m² inklusive Montage

Dach

Aufsparrendämmung inklusive Neueindeckung

ab ca. 270 €

Zwischensparrendämmung

ab ca. 55 €

Einblasdämmung der Dachschräge (Dämmsackmethode)

ab ca. 65 €

Einblasdämmung der Dachschräge (Hartfaserplatte)

ab ca. 55 €

Untersparrendämmung

ab ca. 39 €

Flachdach

Kaltdachdämmung

ab ca. 60 €

Warmdachdämmung

ab ca. 88 €

Umkehrdachdämmung

ab ca. 110 €

Einblasdämmung

ab ca. 33 €

Dachboden

Geschossdeckendämmung klassisch

ab ca. 22 €

Geschossdeckendämmung per Einblasdämmung (unbegehbar)

ab ca. 22 €

Geschossdeckendämmung per Einblasdämmung (begehbar)

ab ca. 55 €

Fassade

Kerndämmung / Einblasdämmung

ab ca. 33 €

WDVS

ab ca. 110 €

Hinterlüftete Vorhangfassade

ab ca. 275 €

Isolierklinkerdämmung

ab ca. 250 €

Innendämmung

ab ca. 55 €

Kellerdecke

Einblasdämmung

ab ca. 22 €

Verbundplatten von unten

ab ca. 66 €

Verbundplatten von oben

ab ca. 100 €

Keller

Perimeterdämmung (inkl. Erdarbeiten)

ab ca. 66 €

Innendämmung

ab ca. 110 €

Kellerbodendämmung

ab ca. 100 €


Zur Entlastung der Investitionskosten gibt es zahlreiche Förderprogramme. Zuschüsse zwischen 15 % und 45 % gewährt das BAFA – bei energetischer Fachplanung oder Baubegleitung sogar bis zu 50 %. Alternativ können Eigenheimbesitzer eine Steuerermäßigung in Anspruch nehmen: Über drei Jahre hinweg lassen sich bis zu 40.000 Euro pro Wohnhaus steuerlich geltend machen. Wer den Standard eines KfW-Effizienzhauses anstrebt, profitiert zusätzlich von den attraktiven Kreditprogrammen der KfW. Erste Informationen und persönliche Beratung bietet beispielsweise die Energieberatung der Verbraucherzentrale.