Lithium-Ionen-Akkus können zu großer Gefahr werden

Defekte Lithium-Ionen-Akkus können brennen und sogar explodieren. Das sehr reaktionsfreudige Leichtmetall Lithium ist leicht brennbar und kann in einem Schadensfall die Energie schlagartig freisetzen und eine Kettenreaktion mit einer Explosion des Akkus auslösen. Brände können auch durch Selbstentzündung der Batterien ausgelöst werden, die dann nur schwer kontrollierbar sind und sich sehr schnell ausdehnen können.
Die meisten Brandschutzkonzepte beinhalten diese neue Gefahrenquelle nicht und müssen entsprechend angepasst werden. Um dieser oftmals unbekannten oder auch unterschätzten Gefahr wirksam entgegenzutreten, müssen Unternehmer zunächst ihre Gefährdungsbeurteilung überarbeiten und für das Laden und Lagern von Lithium-Ionen-Akkus ein neues Konzept erstellen. Betroffen sind zumeist die Produktions- und Lagerstätten, aber auch Büros und kleinere Materiallager. Der Gesamtverband der Deutsche Versicherung hat schon vor einiger Zeit ein Merkblatt mit Hinweisen zur Brandverhütung erstellt und veröffentlicht, das unter dieser Adresse kostenlos heruntergeladen werden kann: (https://shop.vds.de/publikation/vds-3103).
Auch die Feuerwehren und viele Schornsteinfeger informieren über die neue Gefahrenquelle und geben Tipps, wie Brände verhindert werden können:
• Akkus sollten abseits von anderen brennbaren Gegenständen aufbewahrt werden
• Sie sind vor Überhitzung und Beschädigungen zu schützen; heruntergefallene Akkus sollten möglichst nicht mehr verwendet und erst durch eine Fachkraft auf Beschädigungen hin geprüft werden
• Vor jedem Ladevorgang sollten das Ladegerät und die Akkus kurz gesichtet und ebenfalls auf Beschädigungen hin überprüft werden
• Ladegeräte sollten einmal jährlich durch eine Elektrofachkraft geprüft werden
Brennende Lithium-Ionen-Akkus löscht man am besten mit Wasser. Versuche der Versicherungswirtschaft, der Feuerwehr und von Herstellern haben gezeigt, dass vor allem die ersten Minuten nach der Entwicklung eines Brandes von Lithium-Ionen-Akkus entscheidend sind: Durch den Einsatz von Sprinkler-Anlagen oder andere frühe Löschmaßnahmen kann das Risiko eines ausschweifenden Brandes reduziert und beherrschbar gemacht werden.
Zu guter Letzt sollte das Risiko der Lagerung und des Ladens von Akkus in die Gebäudebrandversicherung aufgenommen werden.