Luftdichtigkeit von Gebäuden messen mit dem BlowerDoor Test


Der BlowerDoor Test, auch als Differenzdruck-Messverfahren bekannt, ist ein standardisiertes Verfahren zur Messung der Luftdichtheit von Gebäuden. Ziel dieses Tests ist es, Leckagen in der Gebäudehülle zu identifizieren und die tatsächliche Luftwechselrate zu bestimmen. Dies ist entscheidend, um eine optimale Wohnbehaglichkeit zu gewährleisten, den Energieverbrauch zu minimieren und die Effizienz gut gedämmter Bauteile sicherzustellen, die ihre Wirkung verlieren könnten, wenn Energie durch Leckagen verloren geht.


Der Ablauf des Tests ist strukturiert: Zunächst werden alle Fenster und Türen des Gebäudes geschlossen und eventuell vorhandene Lüftungsanlagen außer Betrieb gesetzt und abgedichtet. Ein Ventilator, umgeben von einer luftundurchlässigen Plane, wird in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt. Dieser Ventilator ist Teil eines Messsystems, das auch Technik zur Dokumentation der Druckdifferenz zwischen Innen- und Außenbereich während des Tests beinhaltet. Der Ventilator erzeugt einen Differenzdruck zwischen dem Innen- und Außenbereich des Gebäudes, und diese Druckdifferenz wird gemessen und aufgezeichnet. Der Test wird gemäß den Normen DIN EN ISO 9972, DIN EN 13829 und DIN 4108 durchgeführt, wobei die DIN 4108 in Deutschland verbindliche Grenzwerte für die Luftwechselrate festlegt.


Nach Abschluss der Messungen wird ein Prüfbericht erstellt, der die Ergebnisse und mögliche Leckagen dokumentiert. Sollte das Gebäude den Test nicht bestehen, können Experten Ratschläge zur Verbesserung der luftdichten Ebene geben und einen erneuten Test durchführen. Für ein Einfamilienhaus dauert ein solcher Test in der Regel etwa 3 Stunden. Es ist zudem von Bedeutung, dass das Volumen und die Grundflächen des Gebäudes innerhalb der dichtenden Ebene vor dem Test ermittelt werden.


Die Durchführung von Blower-Door-Messungen ist in Deutschland besonders wichtig, da die Energieeinsparverordnung (EnEV) die Durchführung des Tests honoriert. Bei Gebäuden mit Lüftungsanlage ist der Test Standard, und bei Niedrigenergiehäusern und Passivhäusern ist er sogar Pflicht. Die Messung stellt sicher, dass die Luft nur über vorgesehene Lüftungsmöglichkeiten zirkuliert und verhindert Bauschäden wie Schimmelbildung. Durch die Ortung von Leckagen im Rohbauzustand können Bauschäden vermieden und die Dämmwirkung während der Winterperiode optimiert werden. Ein weiterer Vorteil ist der verbesserte Schallschutz zwischen verschiedenen Wohnungen innerhalb eines Gebäudes.