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Wärmepumpenmarkt 2025 - Aufschwung in Deutschland

Deutschland erlebt im Jahr 2025 einen markanten Wendepunkt auf dem Heizungsmarkt. War das Jahr 2024 noch von Unsicherheit geprägt, so hat es sich in kürzester Zeit in Aufbruchstimmung verwandelt. Die Wärmepumpe ist längst nicht mehr nur ein Nischenprodukt für Pioniere, sondern entwickelt sich zum Symbol einer klimafreundlicheren Zukunft.

 Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich für den Umstieg – getragen von attraktiven Förderprogrammen, sinkender Zurückhaltung und dem politischen Ziel, fossile Heizsysteme abzulösen. Der Markt hat Vertrauen zurückgewonnen und startet sichtbar durch.

 

Deutschland zeigt Dynamik – Verkaufszahlen schießen nach oben

Bis Oktober 2025 wurden rund 255.000 Wärmepumpen verkauft – ein Zuwachs von etwa 57 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Monat für Monat wurden seit dem Frühjahr konstant rund 25.000 Geräte installiert, im Herbst kletterte die Nachfrage sogar auf mehr als 30.000 Anlagen. Für das Gesamtjahr erwartet der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) etwa 300.000 verkaufte Systeme und damit ein Wachstum von über 50 Prozent gegenüber 2024. Die Zurückhaltung der Vorjahre scheint überwunden, die Branche spricht erneut selbstbewusst über Zukunft und Ausbauziele.

Dieser Trend macht sich nicht nur in Neubauten, sondern besonders im Gebäudebestand bemerkbar. Luft/Wasser-Wärmepumpen behaupten mit rund 60 Prozent Marktanteil ihre Spitzenposition. Sie sind schnell installierbar, vielseitig einsetzbar und damit prädestiniert für den Sanierungsmarkt. Erd- und Grundwasser-Wärmepumpen bleiben mit etwa 30 Prozent ebenfalls relevant, werden aber meist dort eingesetzt, wo hohe Effizienz Priorität hat und bauliche Voraussetzungen gegeben sind.

 

Wachstum auch in den meisten Ländern Europas

Auch europaweit läuft der Wärmepumpenmarkt stabil. Die EHPA meldet für das erste Halbjahr 2025 ein Absatzplus von rund neun Prozent, hochgerechnet entspricht das etwa 2,5 Millionen verkauften Geräten in nur sechs Monaten. Für das Gesamtjahr rechnet der Verband mit einem Wachstum zwischen sieben und zehn Prozent. Besonders dynamisch zeigen sich Länder mit klaren Förderstrukturen: In Italien, Frankreich, Polen und Tschechien steigen die Verkäufe zweistellig. Ein anderes Bild zeigt Skandinavien: In Norwegen und Schweden ist der Markt bereits so gut durchdrungen, dass es kaum Austauschimpulse gibt – leichte Rückgänge sind die Folge.

 

Für Deutschland zeichnet sich ein optimistischer Blick nach vorn ab. Im „Business-as-Usual“-Szenario prognostiziert der BWP für 2026 rund 410.000 verkaufte Geräte. Sollte sich jedoch die Politik zu weiteren Maßnahmen entscheiden – zum Beispiel einer Stromsteuersenkung oder besseren Preisrelation zwischen Gas und Strom – könnten es sogar über 530.000 Anlagen werden. In der Diskussion steht immer wieder ein Energiekostenverhältnis von zwei zu eins zugunsten der Wärmepumpe, das die Wirtschaftlichkeit noch deutlicher hervorheben würde.

 

Bis 2030 sollen europaweit jährlich zehn Millionen Wärmepumpen installiert werden. Das Potenzial ist sehr groß, doch es bleiben viele Herausforderungen: Es fehlen Fachkräfte, die Genehmigungswege sind nicht überall schlank und transparent, die Förderstrukturen müssen verlässlich bleiben.

Doch es überwiegt 2025 der Optimismus – in der Fachwelt gilt dieses Jahr als Wendepunkt der Wärmewende.