Zahl der Energieberatungen sprunghaft gestiegen


Der Bundesverband der Verbraucherzentralen gab bekannt, dass im Jahr 2022 in Deutschland fast 280.000 Energieberatungen stattgefunden haben. Das sind rund 100.000 mehr als im Jahr zuvor. Die meisten Konsultationen fanden in Bayern statt, gefolgt von Baden-Württemberg. Die wenigsten Konsultationen fanden in Mecklenburg-Vorpommern statt. Die endgültigen Zahlen für ganz Deutschland sollen im März vorliegen.

 

Die Länderhochrechnung ergab im vergangenen Jahr bundesweit 278.225 Energieberatungen. Bayern hatte mit 48.224 die meisten Beratungen, Mecklenburg-Vorpommern mit 4.776 die wenigsten. Der Anstieg der Energiepreise lässt sich durch die Verschärfung der Energiekrise erklären, die mit der russischen Aggression in der Ukraine begann. Der Krieg ließ die Inflation so stark ansteigen, dass Gas und Heizöl teilweise mehr als doppelt so viel kosteten wie im Vorjahr. Um die Haushalte bei der Bewältigung der gestiegenen Kosten zu unterstützen, führt die Regierung Energiepreisbremsen für Strom und Gas ein. Für private Haushalte und kleinere Unternehmen gelten diese Bremsen ab März 2023, mit einer rückwirkenden Entlastung ab Januar.

 

Wie die Deutsche Presse-Agentur im Sommer berichtete, kam es zu Beginn der Corona-Pandemie zu einer Zunahme von Energieberatungen. 2019 fanden gut 100.000 Beratungen statt, 2020 waren es rund 150.000. Das deutet darauf hin, dass sich die Menschen während der Pandemie verstärkt für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit interessierten. In 2021 wurden 178.000 Beratungen durchgeführt.

 

Das Land Niedersachsen fördert die kostenlose Energieberatung für das private Wohneigentum mit 7,6 Millionen Euro. Die Beratung soll den Bürgern zeigen, wie sie kurzfristig Energie und Kosten sparen können. Bestandteil der Beratung ist ein energetischer Hauscheck mit Überprüfung der Heizung, um Einsparpotenziale zu identifizieren. Außerdem kann geprüft werden, ob das Haus für den Betrieb einer Wärmepumpe geeignet ist. Der Markt für Energieeffizienzdienstleistungen mit seinen drei großen Teilbereichen Energieberatung, Energie-Contracting und Energiemanagement erwirtschaftet laut BAFA - Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle jährlich einen Gesamtumsatz von etwa 9 Mrd. Euro.


Weitere Informationen

• BAFA – Allgemeine Marktkennzahlen [Link]

• Redaktionsnetzwerk Deutschland - Verbraucherzentrale: Rund 280.000 Energieberatungen im vergangenen Jahr [Link].