Innovative Ventiltechnik unterstützt hydraulischen Abgleich


Beim hydraulischen Abgleich erfolgt eine komplexe Berechnung der notwendigen Heizleistung und eine Justierung an den einzelnen Heizkörpern, damit diese gleichmäßig mit der benötigten Menge an Warmwasser versorgt werden. Heizkörper nahe der Heizungspumpe erhalten meist zu viel, entfernte Heizkörper meist zu wenig Warmwasser.

Die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs exakt nach Vorschrift ist nicht immer möglich oder auch sinnvoll. In Neubauten wird er gemäß DIN 18380 und der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) Teil C ausgeführt, was relativ einfach ist, da alle notwendigen Daten für die Ermittlung der optimalen Voreinstellwerte vorliegen. Dies ist bei den meisten älteren Gebäuden nicht möglich, da die Angaben und Pläne über die Leitungen nicht mehr vorliegen oder sich auch im Laufe der Jahre durch Sanierungen geändert haben können. Hier muss man sich mit vereinfachten Verfahren behelfen, da anderenfalls der Kostenrahmen gesprengt und die Durchführung unwirtschaftlich würde.
Innovative Ventile unterstützen die Durchführung des Abgleichs direkt am Heizkörper - durch Berechnung, Messung und Einstellung der optimalen Werte. Grundlage für die Berechnung sind die Vorlauftemperatur (also jene Temperatur des Heizungswassers am Austritt des Wärmeerzeugers), die Größe und Leistung des Heizkörpers sowie der Wärmebedarf. Für die Kalkulation, die für jeden Heizkörper und jeden Raum vorzunehmen ist, existieren Programme und Apps, die auf Smartphones oder Tablets installiert werden und sofort die optimalen Einstellungswerte ausgeben – auch bei kleinsten Wassermengen. Vor allem bei geringem Heizbedarf kann so die bestmögliche Einstellung ermittelt werden; oftmals besteht hier eine Überversorgung mit erhöhten Raumtemperaturen, da herkömmliche Ventile kleine Wassermengen unzureichend regeln. Jedes Grad zuviel erzeugt zusätzliche Energiekosten von 5 bis 8 Prozent. 

Die Installation und Berechnung der optimalen Werte dauert für jeden Heizkörper nur 5 bis 7 Minuten: Zunächst wird mit dem Programm die optimale Wassermenge pro Heizkörper errechnet, danach werden die Ventile montiert, eine Messung des Drucks mittels Sonden und einem Handmessgerät vorgenommen und auf dieser Grundlage der erforderlich Literdurchsatz an den Ventilen bestimmt. Die Ventile entsprechen in ihren Abmessungen der EN-215, können also bestehende Regler ohne Änderung der Anschlussverrohrung ersetzen.

Die Kosten des Abgleichs sind abhängig von der Größe und vom Zustand der Heizungsanlage sowie der Zahl der installierten Heizkörper. Laut Verbraucherzentrale kann man von einem Aufwand von etwa 750 Euro bei 10 Heizkörpern ausgehen. Sind keine voreinstellbaren Ventile installiert, so kommen gegebenenfalls noch einmal 400 bis 500 Euro hinzu. Der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage inklusive der Einstellung der Heizkurven wird durch das BAFA gefördert. Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt bei 300 Euro brutto. Der Fördersatz beträgt 15 % der förderfähigen Ausgaben.